Montag, 15. November 2010

"Der Vorleser" - Der Film als Parallele zum Buch


Im Jahr 2008 wurde das Buch "Der Vorleser" von dem britischen Regisseur Stephen Daldry, der unter anderem auch "Billy Elliot" drehte, verfilmt. Die Protagonistin Hanna wird von der bekannten US-Schauspielerin Kate Winslet gespielt. Michael, der ihr Liebhaber ist, wird von David Kross und Ralph Fiennes dargestellt. Diese Rolle muss doppelt besetzt sein, da Michael wegen der zwei Handlungsebenen, die eine in der Gegenwart, die andere in der Vergangenheit als Junge, große Alterssprünge macht. An dem Drehbuch schrieb der Autor Bernhard Schlink selbst mit.



Auch im Film wird dargestellt wie Hanna
ihn das erste Mal verführt hat (Seite 15)
und wie sich die Liebesgeschichte zwischen
den Beiden entwickelt. Auf diesem Szenenbild
sieht man Hanna mit Michael in ihrer Wohnung
im Schlafzimmer (Seite 34f). Ihr Blick sieht
abwesend, verträumt aus, jedenfalls ist sie
nicht bei der Sache und versteckt ihre
Emotionen unter einer Fassade (Seite 34,
Zeile 25ff "'Wie heißt du?' [...] Sie fuhr hoch. 'Was?'").



Das Ritual spielt eine sehr große Rolle vor allem das Vorlesen ist für Hanna sehr wichtig. Da sie Analphabetin ist genießt sie es wenn Michael ihr vorließt (Seite 43, Zeile 9f "'Du hast so eine Schöne Stimme, Jungchen, ich mag dir lieber zuhören als selbst lesen.'"). In solchen Situationen ist sie sehr aufmerksam und dem Leser des Buches, bzw. dem Zuschauer des Films kommt es so vor als hätte sie ihre Maske abgelegt.




Der VorleserAuf dem Ausflug in den Osterferien (Seite 51ff), in welchen sie einen Ausflug mit dem Fahrrad machen, sehen Hanna und Michael das erste Mal wirklich verliebt aus und tauschen Blicke wie ein normales Paar es machen würde. Sie müssen sich nicht vor Verwandten und Bekannten verstecken und sind Tag und Nacht, rund um die Uhr zusammen.



Der VorleserNachdem Hanna abgehauen ist (Seite 79) um der Versetzung zu entkommen und damit ihren Analphabetismus weiterhin zu verstecken findet auch im Film Jahre später die Gerichtsverhandlung (Seite 91) statt, in der Hanna als einzige regelmäßig dem Richter zustimmt (z.B. Seite 106f) und ihm wiederspricht was ihr letztendlich zum Verhängnis wird. An ihrem Gesichtsaustruck lasst sich dass Gefühl von Leere und Hilflosigkeit erkennen.


Die Szenenbilder des Films zeigen die Handlung meiner Meinung nach sehr realistisch und durch sie lässt sich die Handlung des Buches gut visualisieren. Ich finde die Bilder und den Film eine sinnvolle Ergänzung zu dem Buch und bin auch der Meinung, dass man sich den Film oder zumindest die Bilder und Ausschnitte anschauen sollte. Allerdings sollte man auch auf jeden Fall das Buch lesen, da dies die Geschichte auf einer anderen Basis übermittelt und man bei Büchern immer mehr Spielraum für eigene Gedanken und Ideen hat.

Bildquellen:
http://www.filmstarts.de/kritiken/83546-Der-Vorleser/bilder.html
http://www.filmering.at/news/5186-der-vorleser-erste-szenenbilder-zur-literaturverfilmung

Textquellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Vorleser_(Film)
http://www.film.de/Der-Vorleser

3 Kommentare:

  1. Eine tolle Idee, die Szenen des Films mit dem Buch zu vergleichen. Natürlich können die Bilder nicht für den ganzen Film sprechen, ihr habt dennoch gute Parallelen entdeckt. Schön wäre noch gewesen, die Stellen mit den entsprechenden Seitenzahlen zu belegen. Wo wird beispielsweise die Hilflosigkeit Hannas im Buch geschildert. Lange Zitate sind nicht nötig, jedoch mindestens Seitenangaben, damit die Leser wissen, wovon die Rede ist.

    Auch sehr gut ist euch das Layout gelungen, das richtig Lust auf das Lesen macht.

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  2. Gehe ich eigentlich richtig in der Annahme, dass ihr diesen Beitrag zusammen erstellt habt? Angegeben ist ja nur die Kichererbse?!

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  3. Ja, Kathrin und ich haben den Beitrag zusammen geschrieben. Wir haben nur vergessen es dazu zu schreiben

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